Kampf der Seelen by Melissa Marr

Kampf der Seelen by Melissa Marr

Autor:Melissa Marr
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Paranormal
ISBN: 3473401153
Herausgeber: Ravensburger Buchverlag
veröffentlicht: 2014-07-04T22:00:00+00:00


KAPITEL 16

MALLORY HATTE SCHMERZEN AM ganzen Körper. Es fühlte sich an, als wäre sie erst in ein Loch mit brennenden Kohlen, dann in einen Ameisenhaufen und schließlich in eiskaltes Wasser geworfen worden. Sie starrte an die Decke und dachte an Kaleb, um sich nicht ununterbrochen damit auseinandersetzen zu müssen, wie mies sie sich fühlte. Danach tat ihr zwar immer noch alles weh, aber es war ein sehr schöner Zeitvertreib.

Obwohl sie dagegen angekämpft hatte, war sie eingeschlafen, bevor Adam nach Hause kam. Dennoch hatte sie mitbekommen, wie er in der Nacht in ihr Zimmer gekommen war, um nach ihr zu sehen. Deshalb wusste sie, dass mit ihm alles in Ordnung war – wovon bei ihr nicht die Rede sein konnte. Als sie am Morgen erwachte, konnte sie nicht aus dem Bett aufstehen. Sie versuchte sich zu erheben, doch allein der Gedanke, auf den Beinen zu stehen, brachte sie an den Rand der Erschöpfung. Sie hatte gar nicht gewusst, dass man sich so schlecht fühlen konnte. Normalerweise hätte sie sofort ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen. Doch in ihrem speziellen Fall sorgte Adam jedes Mal dafür, dass sie wieder gesund wurde, ohne ihr jedoch zu erklären, warum sie so leiden musste. Sie versuchte sich immer wieder damit zu beruhigen, dass diese Anfälle nichts Außergewöhnliches waren, doch je älter sie wurde, desto klarer wurde ihr, dass sie genauso außergewöhnlich waren wie eine Frau, die Vögel ausatmete – und ein attraktiver Typ, der sich nach dem ersten Kuss auf seltsame Weise mit ihr verbunden fühlte.

Auch wenn sie nicht solche Schmerzen gehabt hätte, wäre sie im Bett geblieben und hätte an Kaleb gedacht. Er kam ihr so anormal vor. Aber was war schon normal für die Tochter eines Magus, der sein Leben damit verbrachte, vor Daimonen zu fliehen, die er offenbar bestohlen hatte? Kaleb ist normal. Leider bezweifelte sie nach wie vor, dass sie mit jemandem zusammen sein konnte, den sie ständig belügen musste. Sie war sich ziemlich sicher, dass Adam ihr niemals erlauben würde, einem Menschen von Magi und Daimonen zu erzählen. Nach dem Zwischenfall in der Gasse fürchtete sie zudem noch mehr um Kalebs Sicherheit.

Sie würde lernen müssen, mit ihrer Normalität umzugehen. Mühsam setzte sie sich auf und ließ die Füße vom Bett hängen. Wie gern hätte sie nach ihrem Vater gerufen. Sie tat es nicht, konnte aber auch nicht aufstehen.

Sie hatte keine Ahnung, ob eine Minute oder eine Stunde vergangen war, als er an die Tür klopfte. »Mallory? Bist du wach?«

»Ja, bin ich.« Sie saß auf der Bettkante und fror entsetzlich, obwohl sie sich in ihre Decke eingewickelt hatte.

Als ihr Vater eintrat, hielt er erschrocken inne. Mallory hatte das Gefühl, die Sorgenfalten um seine Augen wären tiefer als früher. Aus seiner Kleidung – einem schlichten Oberhemd und einer dunklen Hose – schloss sie, dass er gleich ins Büro musste.

Er kam auf sie zu und legte eine Hand auf ihre Stirn. Sie spürte das kalte Metall des Eherings, den er immer noch trug, obwohl ihre Mutter gegangen war.

Mallory hatte so etwas schon oft durchgemacht und ließ deshalb alles ruhig über sich ergehen.



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